Von der Jagd zur Menschensuche

Schon früher wussten die Menschen die Nase des Hundes sinnvoll einzusetzen. Möglichkeiten gab es viele, eine davon war die Unterstützung bei der Jagd. Daraus entwickelte sich die Idee, Diebe und entlaufene Sklaven wiederzufinden, später auch Vermisste und Kriminelle.

Seit einigen Jahren nun auch in Deutschland wieder entdeckt, erfreut sich Mantrailing immer größerer Beliebtheit. Nicht nur für Rettungs- und Polizeieinsätze, sondern auch als sinnvolle Beschäftigung von Haus- und Familienhunden.      

                                                    

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Was ist eigentlich Mantrailing?

Das Wort Mantrailing stammt aus dem Amerikanischen und setzt sich aus zwei Begriffen zusammen:
man = Mensch und trail = Spur bzw. to trail = eine Spur verfolgen.
In den USA steht Mantrailing für die Personensuche mit dem Hund. In Großbritannien ist der Begriff in diesem Zusammenhang weitestgehend unbekannt.

Beim "Trailen" übernimmt der Hund die Führungsrolle, in schwierigen Situationen gibt der Halter Hilfestellung. Durch ein vertrauensvolles Zusammenspiel von Mensch und Hund gelangen sie als Team gemeinsam ans Ziel. 


Während der Suche verfolgt der Hund den individuellen Geruch eines Menschen.

Dieser ist so einzigartig und unverkennbar wie ein Fingerabdruck und kann u.a. durch die Absonderung von Schweiß und abgestorbenen Hautschuppen vom Hund wahrgenommen werden.

Von denen verliert der menschliche Körper in der Minute mehrere Zehntausend, die unentwegt wie eine Wolke um uns herumwirbeln. Durch äußere Umwelteinflüsse werden sie weggetragen, fallen zu Boden oder bleiben an Gebüschen hängen. Bakterien wandeln die abgestorbenen Hautzellen in Gase um, welche die Hundenase selbst in kleinsten Konzentrationen noch riechen kann. Aus diesem Grund ist es möglich, dass der Hund nicht nur auf der (Lauf-)Spur des Menschen trailt, sondern auch das nahe Umfeld mit einbezieht. Je nach Gebiet (Wald, Wiese oder Stadt) kann die Duftspur für den Hund tage-, in seltenen Fällen auch wochenlang erkennbar bleiben.

 

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Die Fährtenarbeit und andere Sucharbeiten

Oft verwechselt man den Begriff trailing mit dem Begriff tracking, der für die klassische Fährtenarbeit steht. Hier folgt der Hund den durch den Fußabdruck des Menschen verursachten Bodenverletzungen (zertretene Pflanzen).

Dabei arbeitet er mit der Nase am Boden und bleibt möglichst nah an dessen Laufspur.

 

Trümmer-, Flächen- und Lawinenhunde suchen generell nach allen menschlichen Witterungen in einem begrenzten Areal und zwar unabhängig von dem individuellen Geruchsbild einer bestimmten Person.

 

Jedoch orientiert sich der Mantrailer (Personensuchhund), wie schon erwähnt, an dem Individualgeruch. Dazu braucht er von der vermissten Person einen Geruchsträger (z.B. ein Kleidungsstück); auf diese Art wird die Verbindung hergestellt und die Suche kann beginnen. 

 

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Trainieren für den Ernstfall, oft unterschätzt

Diese Art der Personensuche kann Leben retten!  

Das bedeutet ständig hohe Anforderungen an das Mensch/Hund -Team und deren Ausbildung.


 

 

 

Wenn ein Mantrailing-Team zum Einsatz gerufen wird, spielt die Uhrzeit und das Wetter keine Rolle, denn der Hintergrund ist ernst; oft wird eine Person vermisst. Eine fundierte Ausbildung (zum professinellen Mantrailer) ist daher absolut notwendig und eine gute physische und psychische Konstitution bei Mensch und Hund wird vorausgesetzt. Beide müssen in der Lage sein, teilweise über Stunden hinweg konzentriert zu arbeiten, oftmals bis an die Grenze der Belastbarkeit.

Alle erdenklichen Situationen müssen immer und immer wieder geübt werden. 

Das bedeutet jahrelanges konsequentes Training, viel Geduld und Ausdauer und eine Menge Erfahrung. Dazu gehört auch ein umfangreiches, fachliches Wissen über die Arbeit mit dem Hund, die Beeinflussung durch die Umwelt und die Abläufe bei Polizei und Rettungsdiensten. 

 

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Warum Mantrailing als Beschäftigung?

Eine Sucharbeit nicht nur für Spezialisten, denn im Prinzip kann jeder Hund trailen. Vor kurzem noch ein Geheimtipp entwickelt sich Mantrailing zum Hype, und das nicht ohne Grund.

Oft hat man mit der Unterforderung der Hunde zu kämpfen. Dann neigen sie dazu, auf dumme Gedanken zu kommen.

Sei es, dass sie unkontrolliert jagen, die Wohnung auf den Kopf stellen, die Schuhe zerpflücken oder aus Langeweile anfangen rumzupöbeln.

Hunde brauchen eine Aufgabe, somit macht eine gute Beschäftigung Sinn, egal welche Rasse, ob groß oder klein, ob jung oder alt.

Eine natürliche, artgerechte, physische und psychische Auslastung steht bei Mantrailing-Sport & -Fun im Vordergrund. Denn das Herausfiltern und Unterscheiden des richtigen Geruchs ist anstrengende Kopfarbeit und verlangt dem Hund viel Konzentration ab. Zusätzlich schont es die Gelenke und lässt Mensch und Hund als Team zusammenwachsen.

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Mantrailing zur therapeutischen Unterstützung
bei Angst, Aggression & Jagd?

Angst

Ängste können lähmen, Unruhe oder sogar Flucht hervorrufen. Sie schränken ein, denn wer viel an Ängsten leidet, hat Schwierigkeiten, die schönen Dinge des Lebens zu erkennen und zu genießen.

 

Lebensqualität wieder zurück zu gewinnen steht hier an erster Stelle. Beim Trailen lernen die Hunde in kleinen Schritten sich zu überwinden, Erfolge zu sammeln, Freude und Spaß zu entwickeln. Dadurch können sie sicherer und selbstbewusster werden; ein erster Schritt zur Bewältigung des Alltags.

 

Mantrailing darf aber nur als unterstützende Maßnahme gesehen werden, es ersetzt auf keinen Fall die therapeutische Arbeit oder die Verhaltensberatung!

Aggression

Aggression ist ein wichtiger Bestandteil des Sozialverhaltens unter Hunden. Jedoch ist unangemessenes aggressives Verhalten gegenüber Artgenossen, Menschen oder auch gegen den eigenen Besitzer ein schweres Los für alle Beteiligten.

 

Bei bestimmten Aggressionsformen kann Mantrailing eine positive Wirkung auf den Hund haben.

 

In Etappen lernen Mensch und Hund als Team Gemeinsamkeiten zu entwickeln, dem anderen zu vertrauen, sich auf ihn zu verlassen und dadurch Spannungen abzubauen.

Gemeinsam Spaß und Freude an der Arbeit zu haben, lässt das Gegenüber in einem anderen Licht erscheinen.
Während des Trailens liegt das Augenmerk auf der zu lösenden Aufgabe mit dem Lernziel: mehr Offenheit und Akzeptanz zu erreichen.


Durch das wiederholte Auffinden verschiedener Personen kann eine neue positive Verknüpfung zu Menschen entstehen. Da der Hund immer wieder mit Leckerchen und einem freudigen „Hallo" empfangen wird.

Mantrailing bietet also eine Hilfestellung, den Blickwinkel des Hundes zu verändern und somit einen neuen möglichen Ansatz der Konfliktlösung.

 

Aber auch hier kann Mantrailing nur eine unterstützende Maßnahme - zur Verhaltenberatung und dessen Training - sein. Es ersetzt sie in keinem Fall!

Jagd

Eine Veranlagung, die viele Facetten hat, sei es das Aufstöbern und Hetzen von Wild oder das Verfolgen von Joggern und Radfahrern. Wird die Jagdleidenschaft unkontrollierbar, hört der Spaß auf!

 

Hunde sollten dennoch ihrer natürlichen Veranlagung, der Nasenarbeit, nachkommen können und dürfen. Aber wie, wenn es nicht zur Last für Besitzer und Umwelt werden soll?

 

Mantrailing bietet eine gute alternative Beschäftigungsmöglichkeit; der Hund wird durch die Arbeit mit der Nase artgerecht ausgelastet und darf seine Neigungen unter kontrollierten Bedingungen ausleben. Frauchen und Herrchen stehen ihm wohlwollend zur Seite, Sie unterstützen, helfen und freuen sich mit ihm, wenn die vermisste Person gefunden wurde. Erfolge, die der Hund gerne wieder erlebt. Auf diese Art können die ursprünglichen jagdlichen Interessen zur Nebensache werden. 

 

Wichtig jedoch: Jagd ist genetisch verankert und nicht therapierbar. 

Mantrailing kann helfen den Schwerpunkt zu verlagern, nicht aber Kontrolle über das Jagdverhalten zu schaffen. Wer lernen will das händeln zu können, wird um die individuelle Verhaltensberatung nicht herum kommen!


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Faktor: Zeit, Mobilität & Equipment

Was brauche ich um Mantrailing betreiben zu können, wo findet es statt und wie oft wird es gemacht?

In der Regel trainiert man ein- bis zweimal die Woche. Der Zeitrahmen richtet sich nach der Gruppengröße, dabei steht jedem Team ungefähr eine 1/2 Stunde (je nach Kurs) zum Trailen zur Verfügung. Ein Auto oder eine gute öffentliche Verkehrsanbindung wäre von Vorteil, da man sich immer wieder an verschiedenen Orten trifft. Man sollte bedenken, dass Mantrailing langfristig ausgelegt ist, denn es braucht Zeit, die Abläufe zu verinnerlichen, das richtige Handling mit dem Hund zu lernen und viele Erfahrungen zu sammeln, um als gutes Mensch-Hund-Team zusammenzuwachsen.

 

Wer sich gerne bewegt, Wind und Wetter nicht scheut, und die Arbeit in kleinen Gruppen mag, wird viel Spaß am Mantrailing haben. Denn eins ist gewiss: die Hunde haben ihn auf jeden Fall!

 

Das Equipment für den Hund ist überschaubar, man braucht ein solides und gut sitzendes Mantrailing-Geschirr, eine Schleppleine, eine Wasserflasche und eine passende Belohnung. Der Mensch sollte dem Wetter entsprechend gekleidet sein!

 

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Teamwork bindet!!

Eine Arbeit für zwei...

denn zu viele verschiedene Hindernisse pflastern den Weg eines Trailers. Wenn der Hund auf der Suche ist, interessiert es ihn nicht, ob die Spur über Bahngleise, Straßen oder mitten durch eine Fußgängerzone verläuft. Er nimmt keine Rücksicht auf das, was um ihn herum passiert. In diesen Situationen kommt der Hundeführer ins Spiel. Er hilft dort, wo es nötig ist, und gibt Hilfestellung, damit der Hund seine Arbeit machen kann, so dass sie gemeinsam und sicher ans Ziel gelangen. Teamwork und Mantrailing sind also nicht voneinander zu trennen! Gemeinsam Hürden zu überwinden, sich auf den anderen verlassen zu können, fördert Vertrauen und Bindung.

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Lesen lernen heißt verstehen lernen

Mantrailing hilft Ihnen dabei

Wie das? Die Grundarbeit im Training besteht darin, seinen Hund zu beobachten. Denn während des Trailens zeigt er u.a. über die Körpersprache, ob er sich auf dem richtigen oder falschen Weg befindet. Deswegen ist es wichtig, sich darin zu schulen, die Signale zu erkennen, zu verstehen und darauf einzugehen. Viele Probleme im Zusammenleben von Mensch und Hund resultieren aus Missverständnissen in der Kommunikation. Wer jedoch seinen Hund lesen kann, kann sich auch adäquat verhalten -von den Erfolgen profitieren beide.

Lernen ist der erste Schritt, der zweite ist Verstehen.  

                                                                  

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